Sonntag, 17. September 2023

Nach dem Urlaub

 Wie immer, waren meine 3 Wochen Sommerurlaub sehr schnell vorbei. 

Davor ist einiges passiert. Remos Mutter ist vor etwa 2 Monaten gestorben. Es war für sie eine Erlösung; sie hat immer gesagt, ihr Leben sei nicht mehr lebenswert, was auch mit vielen körperlichen Gebrechen zu tun hatte. Sie wurde 92. 

Der Abschied fand, wie beim Schwiegervater auch, im allerengsten Familienkreis statt; so war es gewünscht, und dem haben wir entsprochen.

Danach kam mein Urlaub, und wir waren direkt ein paar Tage unterwegs, in Bayern hauptsächlich. Das tat ganz gut, wir konnten abschalten und haben neue Eindrücke bekommen. Zum Beispiel kannten wir vorher keine Gaststätte, in der nur Bier ausgeschenkt wird, vielleicht maximal (aber nicht garantiert) eine Brotzeit gereicht werden konnte, man aber sein Essen selbst mitbringen kann. Das war in Forchheim, wo wir gutes Kellerbier genossen haben. Wollte man Nachschub, war der Krug auf den Tisch zu legen.

Wir haben viele weitere Biere probiert, waren in Abensberg, als alle Welt da war - Politiker und Konsorten, die sich profilieren wollten vor durstigem Volk und der Presse. Allerdings haben wir uns dort nur die Bierwelt und den von Hundertwasser entworfenen Turm angeschaut und das berühmte Bierzelt nicht betreten. Den Donaudurchbruch haben wir per Schiff erfahren und uns ein Weltenburger Dunkel beim gleichnamigen Kloster gegönnt. Uns mit anderen Reisenden unterhalten. Spazieren waren wir, Orte ansehen und einfach in den Tag hineingelebt, 8 Tage lang. Das Wetter war uns wohlgesonnen. Es hat alles gepasst, bis auf die zumeist harten und ungewohnten Schlafstätten, aber irgendwas ist ja immer.

Dann folgten ein paar Tage Hundesitting mit weiteren Spaziergängen. Und weiterhin gab es Organisatorisches zu erledigen. Und zack - da sitz ich nun, am Ende des Urlaubs, der prall gefüllt war mit Eindrücken, aber nun schon wieder Vergangenheit ist.

Jetzt wird eine Woche Fortbildung für mich folgen, und dann beginnt der alte und der neue Alltag. Ich bin gespannt.

Samstag, 24. Juni 2023

Sommer

 Knapp ein halbes Jahr ist vergangen nach meinem letzten Post. 

Es ist viel passiert, ich erlebe gerade beruflich eine große Veränderung, die ich als sehr positiv empfinde. Begonnen hat das schon im Jahr 2020, als ich mich bereit erklärte, als Ersatzmitglied für unseren Personalrat bereitzustehen. 

Ich nahm vereinzelt an Sitzungen teil und war ein bisschen enttäuscht, dass ich dennoch recht wenig involviert war und nur durch gezielte Nachfragen, die aber immer Beantwortung fanden, mehr Einblicke bekam. Nach den ersten beiden Sitzungen kamen mir auch Zweifel, ob ich da weitermachen sollte, weil ich merkte, wie schwer es ist, sich bei manchen Fällen zu entscheiden - meine Stimme zählte schließlich. Damit verbunden war eine Verantwortung, die ich bis dahin im beruflichen Umfeld nicht hatte. Schließlich geht und ging es um andere Menschen, Kolleginnen und Kollegen. Ich blieb dabei.

Nach kurzer Zeit bekam ich die Gelegenheit, bei unserer Ver.di - Betriebszeitung "die distel" mitzuwirken. Ich stieg ein mit kleinen Comicgeschichten. Inzwischen gehöre ich dem "Redaktionsteam" an. Gestalte mit. Rede mit. Darf mich kreativ einbringen und werde "gesehen".

Vor knapp 2 Monaten wurde ich durch den Weggang einer lieben Kollegin, meiner Mentorin sozusagen, ein "ordentliches Mitlied". Das bedeutet für mich, an jeder Sitzung teilzunehmen, außerdem bekomme ich jetzt Fortbildungen. Durch die regelmäßige Teilnahme ist es leichter für mich. Eine Arbeitsgruppe, an der ich teilnehme, findet am selben Tag statt (in längeren Zeitabständen) und bietet mir noch mehr  Möglichkeiten, kreative Dinge zu tun, die ich immer schon gern getan habe.

Nun steht bald wieder eine Neuwahl an. Ich werde in diesem Jahr sehr wahrscheinlich viel mehr Gelegenheit bekommen, mich dort einzubringen. Bei der letzten mangelte es einfach an den Möglichkeiten, weil ich für meine Abteilung da sein musste. Veränderungen stehen an. Ich bin sehr zufrieden, dass es nun auch weitergeht. Zufrieden, Dinge tun zu können, die mir liegen und Freude bereiten. Zufrieden, mehr Verantwortung zu tragen, auch wenn es für mich noch viel zu lernen gibt. Das weiß ich, und ich bin bereit dazu. Und es gibt Menschen, die mich auf dem Weg begleiten, was mir sehr wichtig und wertvoll ist.

Remo findet meinen neuen Weg gut und richtig.

Es geht mir gut.


Sonntag, 1. Januar 2023

Es wird still im Schwemmland

Es gibt Blogger, die kennt man sein ganzes Bloggerleben schon. Seit urewigen Zeiten, so scheint es mir, kenne ich auch Marana. Damals, zu Blog.de-Zeiten, haben wir sehr viel Unfug getrieben; Marana war immer mit dabei, wenn es darum ging, kleine Filmchen zu erstellen und Schnecken zu malen. 2010 habe ich einige ihrer Pinseleien im Original erhalten.

Irgendwann, viele hier wissen es, ging die Ära Blog.de zu Ende, und da suchten sich alle , die bis dato viel Spaß hatten damit, ein neues Zuhause. Marana landete über einige Umwege schließlich bei Wordpress, wo sie schon vor einigen Jahren ihren Blog "Schwemmland" aufbaute und bespielte. Immer wieder ging es um Lokalpolitik und auch die große, um Artikel aus ihrem fleißig gelesenen Weser-Kurier, um die Karikaturen, um das Geschehen in ihrer Umgebung. Jahreszeitliches, Gedichte. Geschichten aus dem Leben eben, gern bebildert - man kann es ja nachlesen.

2015 waren Remo und ich bei ihr und ihrem "Oldie", wie sie ihren Mann immer nannte im Blog, zu Gast. Wir hatten ein paar sehr schöne Tage, wurden verwöhnt von A-Z, und auch die Kultur kam nicht zu kurz. Spaziergänge im Regen. Ein Weckruf vom "Oldie" am Morgen, das Frühstück sei fertig. Ein Museumsbesuch, eine "Teezeremonie" - das gehörte in diesen Tagen zur liebevollen Gastlichkeit in ihrem Haus.

Der "Oldie" starb 2019.  Ich weiß nicht mehr, wie ich davon erfuhr; jedenfalls von ihr. Vermutlich schrieben wir uns per mail, leider leere ich manchmal mein Postfach.

In diesem Jahr schrieb ich eine meiner Weihnachtskarten, die es nur manchmal gibt, an Marana. Am 30.12. erhielt ich eine Antwort, jedoch leider nicht mehr von ihr. Marana ist gestorben. Im November schon. 

Es wird still bleiben im "Schwemmland". Zu still. Marana, ich vermisse Dich jetzt schon sehr. Ich hoffe, Du und Dein Oldie, Ihr seid jetzt wieder vereint und veranstaltet Eure kleinen Rituale wieder gemeinsam.

Es war schön, Euch kennenlernen zu dürfen.

Na denn, bis denn. Mach was dran.





Nach dem Urlaub

 Wie immer, waren meine 3 Wochen Sommerurlaub sehr schnell vorbei.  Davor ist einiges passiert. Remos Mutter ist vor etwa 2 Monaten gestorbe...