Sonntag, 9. März 2014

Eine Demo für die Hebammen...

...fand gestern in vielen Städten statt. Der Hintergrund: Viele Hebammen quittieren ihren Job, weil die Haftpflichtbeiträge zu hoch sind. Ich hab es so verstanden, dass es inzwischen nur noch eine Versicherung gibt, die überhaupt Haftpflicht für Hebammen anbietet. Zu horrenden Preisen. Ist halt ein riskanter Beruf - aber eben auch sehr wichtig.


Ich bin ja der Meinung, dass in diesen Fällen der Staat für die Versicherungen geradestehen sollte. Und dafür zu sorgen hat, dass es überall Hebammen gibt. Ich bin ohnehin der Meinung, dass ein Staat, der dauernd Steuern von seinen Bürgern einkassiert, für flächendeckende Grund-Gesundheitsversorgung einzustehen hat. Aber sobald es um Grundbedürfnisse geht, regiert der Sparstift - erste Priorität hat offenbar immer die Wirtschaft.  Und die tut in den meisten Fällen nur etwas dafür, dass die Kasse stimmt - fühlt sich aber den Mitarbeitern nicht verpflichtet. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren; sicher gibt es da auch ein paar Ausnahmen. Aber die Realität derzeit ist wohl eher, dass die Menschen ausgebeutet und für Hungerlöhne angestellt werden, weil an der falschen Stelle gespart wird. Was natürlich auch nur deshalb geschehen kann, weil die Regierungen es per Gesetz möglich machen.

Ein Trauerspiel.


Jedenfalls haben die Demonstrierenden meine Unterschrift bekommen. Ich war bei den Geburten meiner Söhne sehr froh, Hebammen an meiner Seite zu haben. Das wünsche ich den kommenden Generationen von Müttern auch. Und wenn das jemand möglich machen kann und muss, ist das - "Vater" Staat! Mit den entsprechenden Regelungen und der Übernahme von Verantwortung für seine Bürger.

4 Kommentare:

  1. Liebe Silke,
    es ist wirklich ein Trauerspiel. Denn gerade in der
    ländlichen Gegend kann man auf sie nicht verzichten.
    Hoffentlich kommt man da "Oben" zur Vernunft.
    Einen schönen Sonntag wünscht Dir
    Irmi

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  2. Wo du recht hast, hast du recht!
    Die Höhe der Versicherungsbeiträge richtet sich aber ja auch nach der Inanspruchnahme eben dieser Versicherung und wenn man nichts Besseres zu tun hat, als für alle Unbillen des Lebens und für Schicksalsschläge einen Schuldigen zu suchen und zu finden, dann wird es immer weniger Menschen geben, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, vor allem, wenn sie sich in ihrem Beruf sowieso schon mächtig ins Zeug legen müssen.
    Denke zum Beispiel auch an die Hatz bezüglich der Sozialamtsmitarbeiter, denk an die Situation der Polizisten, hast du schon mal von einem Arzt gehört, der alles richtig gemacht hat?
    Es wäre ein Jammer, wenn wir keine selbstständigen Hebammen mehr hätten, dann ginge wieder und noch mehr alles ins Krankenhaus, aber eine Verstaalichung des Hebammenwesens wäre noch schrecklicher. Von Staats wegen ist so richtig noch nie etwas menschlich gefällig geregelt worden.
    Ach, ich weiß auch nicht, aber den Zorn der Hebammen kann ich gut verstehen.

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  3. Dem ist nichts hinzuzufügen. Trauriges Thema.

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  4. Ich hab auch schon dafür unterschrieben. Stimme Dir in allen Belangen zu. Hebammen haben meinen größten Respekt - und meinen ehrlichen Dank. Ich hatte bei beiden Kindern tolle Hebammen und diese haben mir und den Babies viel erleichtert. Unter der GEburt, vorher und nachher

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